28. März 2009

20. August 1996

6.50 Uhr

Von meiner Kabine aus kann ich heute morgen schon das Wasser sehen und das Rauschen der Wellen hören. Es regnet nicht mehr, Nebel liegt schwer auf dem Wasser. Durch das geöffnete Fenster unmittelbar vor mir dringt wunderbar klare Luft ein. Heute morgen können wir bis 7.00 Uhr schlafen - eine Wohltat; selbst ich habe es genutzt, und es war die erste Nacht, in der ich endlich ein paar Stunden hintereinander schlafen konnte.

Um 8.45 Uhr geht das Schiff zu den Orkney-Inseln. Dort werden wir den ganzen Tag sein. Hoffentlich lichtet sich der Nebel, damit man wenigstens von all dieser Naturschönheit ganz viel mitbekommt.

22.45 Uhr
Die Orkney-Inseln waren ein weiteres Erlebnis: Scara Brae, das besterhaltenste Dorf aus der Zeit ca. 3000 v. Chr., Stromness, die beschauliche kleine hübsche Stadt mit vielen Fotomotiven, danach zum Ring of Brodgar. Anschließend nach Maes Howe, zum Kammergrab aus ca. 2700 v. Chr. mit der größten Runeninschriftensammlung der Welt. Aufenthalt in Kirkwall, der Hauptstadt der Insel mit Besuch in der St. Magnus Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert. Im Anschluß in die Bucht von Scapa Flow, in der die berühmte Selbstversenkung der deutschen Flotte nach dem 1. Weltkrieg unter Admiral von Reuther stattfand. Zum Abschluß Besuch der berühmten italienischen Kapelle.

Heute abend gab es ein wunderschönes Abendrot in John O. Groats. Mittendrin in Schottland - am nördlichsten Punkt. Zu viel erlebt, um alles aufzuschreiben. Ich höre das Rauschen des Wassers, fast ein bißchen unheimlich, wie die kleine Gardine in meiner Kabine hin und her schlägt.
Manchmal ist alles so unwahr - doch ich spüre den Wind, der mich fühlen läßt, daß ich gerade hier bin ...

















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